Reaktion: WNZ-Interview mit Berthold Burzel

+++ Zum Thema Spezialguss Wetzlar GmbH +++

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr geehrter Herr Gross,

 

auf diesem Wege erlaube ich mir Ihnen eine Einschätzung zu dem aktuellen Interview des früheren Betriebsratsvorsitzenden Berthold Burzel zu geben, der in der WNZ einfordert, dass auch der Landrat und der Oberbürgermeister gefragt seien und das Interesse der Stadt und der Region am Erhalt der Arbeitsplätze deutlich machen müssten. Der Einsatz der Gewerkschaft alleine reiche nicht aus. Weiterlesen...

 

Da Herr Burzel ja nicht das erste Mal, ohne je mit dem Landrat oder mir in dieser Angelegenheit gesprochen zu haben, Erwartungen an uns via Presse artikuliert und sich seine Aussagen auch ohne dass Ihrerseits bei uns nachgefragt wurde, im Blatt finden hier ein paar Fakten:

 

  1. Ich habe von meiner Seite das Gespräch wegen der Fortführungsperspektive des Betriebes und dem Erhalt der Arbeitsplätze auf meine Initiative hin am 06. Februar 2017 gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsförderung mit der damaligen Geschäftsführung geführt und im Rahmen der Möglichkeiten der Kommune Hilfestellungen und die Vermittlung von Kontakten angeboten.
  2. Nach einer internen Versammlung der Belegschaft erschien in der WNZ ein Artikel, der über den Redebeitrag von Herrn Burzel berichtete und den Landrat und mich säumig stellte, da wir nicht vor Ort waren. Wir wussten nichts von dem Termin, waren nicht eingeladen und konnten demzufolge auch nicht vor Ort sein!
  3. Dies (Feststellung zu 2) hat uns auch der IG-Metall-Sekretär Wolf und der Betriebsratsvorsitzende der Spezialguss in einem Gespräch bestätigt, das auf unsere Initiative (Landrat/OB) am 10. März 2017 stattfand. Wir haben uns mit den Belegschaftsvertretern, ihrem Rechtsbeistand und dem Gewerkschaftsvertreter in Anwesenheit des Betriebsratsvorsitzenden von Duktus ausgetauscht und zugesagt, auf der Grundlage dieser Informationen das Gespräch mit der Geschäftsführung von Duktus, Herrn Weber, zu suchen.
  4. Das Gespräch mit Geschäftsführer Weber, Duktus, haben wir am 23. März geführt. Zuvor fand an dem genannten Tage ein Gespräch mit dem Vorsitzenden des Betriebsrates im Büro des Landrates statt. Der Vorsitzende berichtete, dass man tags zuvor bei dem Gesellschafter von Duktus in der Schweiz gewesen sei und sich eine Lösung abzeichne, wonach ca. 35 Beschäftige von Spezialguss von Duktus übernommen werden könnten und für die übrigen Beschäftigten eine Transfergesellschaft gebildet werden könnte. Nach all dem, was sich zuvor abzeichnete, stand damit eine Lösung im Raum, die offensichtlich seitens der Belegschaftsvertreter und der IGM ob der bekannten Gesamtumstände als vertretbar erachtet wurde. Offensichtlich bestanden zu diesem Zeitpunkt auch Verständigungen in Fragen der Wochenarbeitsstunden und der Behandlung des Urlaubsgeldes und den Kriterien für die Übernahme von Mitarbeitenden, die vorher nicht gegeben waren.
  5. In dem Gespräch mit Herrn Weber, Geschäftsführer Duktus, wurde uns dieser Eindruck bestätigt. Es wurde uns verdeutlicht, dass man kurz vor Abschluss einer Vereinbarung stehe. In dem Zuge erörterten wir mit Herrn Weber die Perspektiven für Duktus, die aus der Übernahme der Mitarbeiter und der Weiterführung eines Teils der Produktion erwachsen. Wir sprachen auch über andere Komponenten, die für Duktus eine gewisse Unterstützung in dieser Situation darstellen könnten.
  6. Seitens des Landrates wurde über den heimischen Landtagsabgeordneten Clemens Reif (CDU) der Kontakt zur WI-Bank vermittelt, damit Fragen der Unterstützung des Unternehmens durch die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen ausgelotet werden können. Diese Kontakte werden nach unserer Kenntnis trotz der eingetretenen Veränderungen genutzt; so entnehmen wir das zumindest dem uns bekannten Mailverkehr zwischen der Geschäftsführung und der Bank.
  7. Nachdem die für uns nicht mehr erwartbaren Wendungen eingetreten waren, haben wir am 04. April 2017 gemeinsam mit dem Betriebsratsvorsitzenden Spezialguss, dem zuständigen IG-Metall-Sekretär, einem Vertreter des mit der IG Metall kooperierenden Unternehmen Mypegasus und Frau Berbuir, Arbeitsagentur, ein weiteres Gespräch geführt, um die Perspektiven für die Betroffenen zu erörtern.

 

Sie werden verstehen, dass angesichts dieser Feststellungen die Aussagen des Herrn Burzel schon ein wenig befremdlich wirken und wir es schon als fair empfinden würden, wenn der nun wiederholt vermittelte Eindruck, wir brächten uns nicht ein oder seien desinteressiert, im Rahmen des Möglichen gerade gerückt werden würde.

 

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Wagner

 

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