Meine Vita


Ich wurde 1959 im heutigen Wetzlarer Stadtteil Naunheim geboren, bin dort aufgewachsen und zur Schule gegangen und habe nach dem Besuch der August-Bebel-Schule meine berufliche Ausbildung beim früheren Landkreis Wetzlar begonnen. Das Verwaltungsgeschäft habe ich von der Pike auf erlernt, die Ausbildung für den mittleren Beamtendienst absolviert und das Studium an der Verwaltungsfachhochschule als Diplom-Verwaltungswirt abgeschlossen.

Bevor ich im Jahr 2011 zum Bürgermeister der Stadt Wetzlar gewählt wurde, war ich in leitenden Funktionen beim Kreisausschuss des Lahn-Dill-Kreises tätig. Von 1990 bis 1994 leitete ich das kommunale Schulverwaltungsamt und anschließend stand ich bis zum Ausscheiden aus den Diensten des Kreises der Abteilung Personal, Organisation und Technik vor. Seit 2015 bekleide ich das Amt des Oberbürgermeisters unserer vielfältigen und lebendigen Stadt.

Sowohl meine langjährige und vielfältige berufliche Tätigkeit, als auch die Erfahrungen, die ich im Rahmen meines kommunalpolitischen Engagements sammeln konnte, sind mir an der Spitze der Wetzlarer Stadtverwaltung hilfreich und wichtig. Schließlich engagiere ich mich seit 1979 für unser Gemeinwesen. Über drei Jahrzehnte war ich im Ortsbeirat Naunheim tätig, davon 26 Jahre als Ortsvorsteher. Als früherer Stadtverordneter weiß ich sehr wohl um die Belange und Erwartungen, aber auch um das Selbstverständnis der Mitglieder einer kommunalen Vertretungskörperschaft.

Auch heute noch lebe ich mit meiner Familie in Naunheim.

Ich lade Sie gerne ein, mich näher kennenzulernen. Da in Zeiten der Pandemie persönliche Begegnungen wenn überhaupt nur unter erschwerten Bedingungen möglich sind, darf ich Sie auf meine aktuellen Beiträge auf meiner Homepage verweisen. Ich würde mich aber auch sehr freuen, wenn Sie mir auf Facebook und Instagram folgen würden. Vielleicht vermögen Ihnen aber auch meine Antworten auf die folgenden Fragen einen Eindruck von mir und meiner Haltung zu vermitteln.

 

In seinem zweiten Tagebuch (1966-1971) formuliert Max Frisch Fragen in 12 thematisch strukturierten Fragebogen. Daraus sind die hier aufgeworfenen Fragen entnommen.

Fragen an Manfred Wagner


1. Sind Sie sicher, dass Sie die Erhaltung des Menschengeschlechts, wenn Sie und alle Ihre Bekannten nicht mehr sind, wirklich interessiert?

Ja, dessen bin ich mir sicher.


2. Warum?

Als Sozialdemokrat versucht man auch auf kommunaler Ebene einen Beitrag zu leisten, damit möglichst alle ein gutes Leben in Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit führen können. Da wäre ich schon sehr neugierig zu erfahren, ob diese Vorstellungen einmal Wirklichkeit geworden sind.


3. Wem wären Sie lieber nie begegnet?

Den Zeitgenossen, die anderen dem Grunde nach das Recht auf ein Leben in Würde schon deswegen abgesprochen haben, weil sie Menschen vorrangig nach ihrer Hautfarbe, ihrer Ethnie, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer sozialer Herkunft beurteilt haben. Leider begegnet man Menschen, die so denken, auch in der Gegenwart immer noch und immer wieder.


4. Möchten Sie das absolute Gedächtnis haben?

Ein gutes Gedächtnis ist viel wert. Es muss aber nicht absolut sein. Manchmal ist es hilfreich, etwas zu vergessen.


5. Wen, der tot ist, möchten Sie wiedersehen?

Meinen Vater.


6. Wen hingegen nicht?

Ich bin dankbar, dass mir bisher niemand begegnet ist von dem ich in dieser Absolutheit sagen würde, ich möchte ihn nie wiedersehen.


7. Hätten Sie lieber einer andern Nation (Kultur) angehört und welcher?

Ich lebe gerne als Deutscher in Europa. Unsere Nation hat eine reiche, aber keineswegs einfache Geschichte, unser Kontinent ist vielfältig, bunt und steht uns offen. Die Werte, die wir in Europa teilen, bieten immer wieder Gelegenheit Neues kennenzulernen, andere Nationen und Kulturen zu entdecken. Möglichkeiten, die der Generation meiner Großeltern so nicht offenstanden.


8. Wie alt möchten Sie werden?

Wenn ich könnte, dann würde ich diese Frage gerne anders stellen: Wie möchten Sie alt werden? Meine Antwort würde lauten: In Würde! Zurückkommend auf die Ursprungsfrage: So alt, dass ich möglichst noch lange und bei klarem Verstand am Leben unserer Kinder teilhaben darf.


9. Wenn Sie Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit?

Ja. Wenn ich diese Macht hätte, dann würde ich ein weltweites Verbot der Todesstrafe befehlen.


10. Hassen Sie leichter ein Kollektiv oder eine bestimmte Person und hassen Sie lieber allein oder in einem Kollektiv?

Hass ist wohl eine der extremsten Emotionen, zu der wir Menschen fähig sind. Mit diesem Wort bin ich äußerst vorsichtig. Wozu der Hass im Kollektiv oder die Abneigung gegenüber einer Gemeinschaft führt, das wissen wir aus den dunkelsten Stunden unserer deutschen Geschichte. Dies sollte uns immer bewusst und eine Mahnung sein.

Ich verhehle aber nicht, dass ich all diejenigen verachte, die andere instrumentalisieren, damit sie für ihre Ideologie und ihren Fanatismus töten. Einzelne Menschen mag ich nicht, bin aber in der glücklichen Lage, niemanden zu hassen. Ich hoffe, das bleibt so!


11. Wann haben Sie aufgehört zu meinen, dass Sie klüger werden?

Viele Erfahrungen, aber gerade auch Begegnungen mit Menschen sind so gewinnbringend, dass ich fast jeden Tag ein wenig klüger werde. Würde ich die der Fragestellung zugrunde liegende These bejahen und sie gar als Leitschnur annehmen wollen, dann würde ich mir Möglichkeiten meiner persönlichen Weiterentwicklung vorenthalten!


12. Überzeugt Sie Ihre Selbstkritik?

Es gibt nichts, was nicht noch besser werden könnte. Daher ist die Fähigkeit zur Selbstbeurteilung eine wichtige Gabe.


13. Was meinen Sie, nimmt man Ihnen übel und was nehmen Sie sich selber übel?

Wenn ich zu ungeduldig bin und wenn ich meine zeitlichen Prioritäten so setze, dass private und familiäre Belange zu kurz kommen.


14. Wenn Sie sich beiläufig vorstellen, Sie wären nicht geboren worden: beunruhigt Sie diese Vorstellung?

Ja, diese Vorstellung beunruhigt mich schon. Schließlich vermag ich doch ein wenig zu ermessen, was ich alles verpasst hätte und mir in etwa vorzustellen, was ich aus heutigem Blickwinkel betrachtet wohl noch alles verpassen würde.


15. Wenn Sie an Verstorbene denken: wünschten Sie, dass der Verstorbene zu Ihnen spricht, oder möchten Sie lieber dem Verstorbenen noch etwas sagen?

Der ein oder andere Ratschlag, gerade meines leider viel zu früh verstorbenen Vaters, wäre mir sicher hilfreich und wichtig. Im Übrigen hoffe ich, dass ich nicht zu vielen etwas schuldig geblieben bin.


16. Lieben Sie jemand?

Ja, meine Frau und unsere Kinder.


17. Werden Sie geliebt und woraus schließen Sie das?

Dass ich auch mit meinen Fehlern und Unvollkommenheiten angenommen und wertgeschätzt werde.


18. Gesetzt den Fall, Sie haben nie einen Menschen umgebracht: wie erklären Sie es sich, dass es dazu nie gekommen ist?

Die Achtung des Lebens auf der Grundlage der kulturellen Prägung und dem Gebot: Du sollst nicht töten.


19. Was fehlt Ihnen zum Glück?

Glück ist relativ. Fehlt einem etwas zum Glück, wenn man in Frieden und Freiheit aufgewachsen ist und leben darf, wenn man das Gefühl verspürt, geliebt zu werden, wenn man sein Leben ohne materielle Not zu haben, gestalten kann? Wohl eher nicht. Wünschen würde ich mir allerdings, ich wäre musikalisch!


20. Wofür sind Sie dankbar?

Jeden Morgen aufstehen zu können.


21. Möchten Sie lieber gestorben sein oder noch eine Zeit leben als ein gesundes Tier? Und als welches?

Ich gebe zu, sich vorzustellen als Tier weiterzuleben ist nicht ganz einfach. Dennoch, ein Versuch wäre es wert. Dann würde ich gerne als fliegender Vogel weiterleben, um aus der Höhe die eine oder andere Entwicklung verfolgen zu können.