Bei einer Gedenkveranstaltung „80 Jahre nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion“ auf dem Gräberfeld für Zwangsarbeiter des Friedhofs Wetzlar-Niedergimes, hat Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) dazu aufgerufen, das Schicksal der Zwangsarbeiter verstärkt in den Fokus der Erinnerungskultur zu nehmen. Sechs Millionen Fremdarbeiter seien während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland zur Zwangsarbeit eingesetzt gewesen, davon allein 17.000 im Altkreis Wetzlar.
Diese hätten lange nicht den gebührenden Platz in der Erinnerung gefunden. Der Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion habe unermessliches Leid besonders über Russland, die Ukraine und Belarus gebracht. Der 22. Juni 1941 markiere die Ausweitung des NS-Vernichtungskrieges mit 27 Millionen Opfern in der Sowjetunion, davon alleine zwei Millionen ermordeten Juden und drei Millionen Kriegsgefangenen, die entgegen internationalen Regeln in Gefangenenlagern starben.
Auch jungen Leuten solle dieses Thema nahegebracht werden. Das Jugendbildungswerk der Stadt Wetzlar werde sich daran mit Fahrten zur Gedenkstätte Hadamar und Workcamps mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge beteiligen. Die Gedenkstunde mit 100 Teilnehmern war vom Verein „Wetzlar erinnert“ und den evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill veranstaltet worden. Es beteiligten sich auch Schüler der August-Bebel-Gesamtschule, die bewegende Zeugnisse von Zwangsarbeitern In Wetzlar aus dem Zweiten Weltkrieg vortrugen.
Bild: Rund 100 Bürger kamen zum Gedenken nach Niedergirmes auf das Gräberfeld für Zwangsarbeiter (Foto und Text: Stadt Wetzlar)