Literatur kann die Welt verändern

Die deutsch-palästinensische Autorin Joana Osman ist kürzlich mit dem Phantastikpreis der Stadt Wetzlar geehrt worden.

 

Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) übergab die mit 4.000 Euro dotierte Literaturauszeichnung im Wetzlarer Rathaus an die 38-Jährige für ihren Debütroman „Am Boden des Himmels“.

Unter 60 eingereichten Titeln habe die Jury Osmans Werk ausgesucht, das sich mit phantastischen Mitteln dem schweren Thema des Nahostkonflikts annehme.

 

Der evangelische Pfarrer Wolfgang Grieb, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Gießen-Wetzlar und Kenner Israels, sagte, das Buch beschreibe den „faszinierenden wie verwirrenden Alltag Israels und Palästinas“ so lebendig und einfühlsam, als wäre man selbst dabei. Dem hasserfüllten Nahostkonflikt setze Osman die Hilfe eines Engels in Gestalt des 19-jährigen Palästinensers Malek und die Liebesgeschichte zwischen einer palästinensischen Journalistin und einem israelischen Doktoranden entgegen.

 

Die Autorin Osman sagte in ihrer Dankesrede, Literatur habe die Kraft, die Welt zu verändern. Literatur könne Grenzen sprengen, den Blick öffnen und zum Weiterdenken anregen. Im Genre des „magischen Realismus“ habe sie einen Roman über die Überwindung von Konflikten und Traumata geschrieben. „Was bräuchte es, um den Nahostkonflikt zu überwinden? Ein Wunder? Ja, aber dieses Wunder haben wir selbst in der Hand“, so die Autorin, die Mitbegründerin der Friedensinitiative „Peace Factory“ ist.

 

Der Phantastikpreis der Stadt Wetzlar wird seit 1983 verliehen. Zu den Preisträgern gehörten Rafik Schami, Carl Amery, Thomas Glavinic, Cornelia Funke und Christian Kracht. Das preisgekrönte Buch „Am Boden des Himmels“ ist 2019 im Atlantik Verlag erschienen, der zur Verlagsgruppe Hoffmann und Campe gehört.

 

 

Bilder:

1 Joana Osman wurde von Oberbürgermeister Manfred Wagner mit dem Phantastikpreis ausgezeichnet.

2 v.l. Preisträgerin Joana Osman, Oberbürgermeister Manfred Wagner und Laudator Wolfgang Grieb (Fotos und Text: Stadt Wetzlar)