Oberbürgermeister Wagner fordert Aufnahme der Kinderrechte in das Grundgesetz: Coronabedingt wurde der Weltkindertag in Wetzlar am vergangenen Sonntag erstmals nicht auf dem Domplatz mit einem Spielfest gefeiert, sondern entzerrt mit einer Rallye in der gesamten Innenstadt.
Ein Konzept, das aufging und viele Familien in Bewegung brachte. An 30 Ständen zwischen Bahnhofstraße, Domplatz und Rathaus konnten Kinder spielen und Aufgaben lösen. Ob Klettern, Kegeln, Puzzeln oder Spieleparcours, für jedes Alter war etwas dabei.
Rund 400 Kinder zogen von Stand zu Stand, sammelten Teilnahmestempel und holten sich am Rathaus eine Geschenk ab. Für gute Stimmung sorgte das Clowntheater Karambuli und die Trommelgruppe „Similing Drumcakes“.
Zufrieden mit der großen Zahl an Vereinen und Institutionen, die sich mit Angeboten beteiligten, zeigte sich Oberbürgermeister Manfred Wagner, der die Kinderrallye eröffnet hatte. Er weihte außerdem einen hölzernen Aufsteller in der Colchester-Anlage ein, mit dem auf drehbaren Würfeln für Kinderrechte nach der Kinderrechtskonvention der UN geworben werden soll. Wagner bedauerte, dass die Aufnahme der „Kinderrechte“ ins Grundgesetz im Bundestag bisher gescheitert sei. Zugleich erinnerte er daran, dass 2,8 Millionen Kinder auf Leistungen des Staates zur Existenzsicherung angewiesen seien und sprach sich für eine Einführung der Kindergrundsicherung aus, die dringend geboten ist, um allen Kindern ein Chancen gerechtes Aufwachsen zu ermöglichen, so Wagner.
Seinen Dank richtete der Oberbürgermeister an das Team des Jugendamtes und die Vorbereitungsgruppe für die gelungene Gestaltung des Weltkindertages, stellvertretend für alle teilnehmenden Verbände und Vereine an die Vorsitzende des Kinderschutzbundes, Frau Gudrun Geißler. Der Kinderschutzbund hatte sich an der Finanzierung des nun in der Colchester-Anlage platzierten Holz-Aufstellers, der eigens von der Schreiner des Stadtbetriebsamtes hergestellt worden ist und die Kinderrechte sichtbar macht, beteiligt.