Gedenken an Corona-Tote in Wetzlar

Vertreter der Stadt Wetzlar und der örtlichen Religionsgemeinschaften haben am vergangenen Sonntag mit einer Kranzniederlegung auf dem Alten Friedhof der Verstorbenen in der Corona-Pandemie gedacht.

Bei dem von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier initiierten Gedenktag erinnerte Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) an die bisher 80.000 Todesopfer der Pandemie in Deutschland. Das entspreche etwa der gesamten Bevölkerung der Kommunen Wetzlar, Aßlar und Solms. Allein 59 Personen starben in Wetzlar in Wetzlar an oder mit Corona. Die Opfer dürften nicht zu bloßen Zahlen werden, so Wagner. Hinter jedem Opfer stecke ein Schicksal und zurückgebliebene Angehörige und Freunde.

 

Hinter jedem Opfer steckt ein Schicksal

 

Auch gelte es an die Menschen zu erinnern, die während der Pandemie verstarben und oftmals nicht von ihren Angehörigen begleitet werden konnten, betonte Wagner.

 

Und schließlich dürfe man auch nicht diejenigen ausblenden, die während der Pandemie angesichts von Einsamkeit, Isolation oder durch häusliche Gewalt Schaden nähmen. Hoffnung bereiteten viele Menschen in der Pflege oder Nachbarschaftshilfe, die sich gegen die Pandemie stemmten.

 

Für die Wetzlarer Religionsgemeinschaften sprachen Kadir Terzi (Islamische Gemeinschaft Milli Görus) und Cemil Özkan (Türkisch-Islamische Gemeinde Ditib). Gebete und Fürbitten verlasen Müslüm Kaya, Mehmet Aslan (Alevitische Gemeinde), Pfarrer Wolfgang Grieb (Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit), Pfarrer Peter Hofacker (kath. Domgemeinde) und Björn Heymer (ev. Domgemeinde). Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung läuteten die Glocken des Wetzlarer Doms für zehn Minuten. Oberbürgermeister Wagner regte an, nach der Pandemie noch einen würdigen Ort für ein dauerhaftes Gedenken an die Toten der Corona-Pandemie festzulegen.