Meine Bilanz von A - Z


Seit dem 1.September 2011 bin ich Bürgermeister der Stadt Wetzlar. Als Stellvertreter des Oberbürgermeisters bin ich zuständig für die Geschäftsfelder Soziales, Jugend und Sport.


In meinen Bereich fallen der Eigenbetrieb „Stadthallen Wetzlar“ und das in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH geführte Altenzentrum in der Pariser Gasse in Wetzlar.



Getragen durch die Koalitionsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die Freien Wähler habe ich in diesen Feldern politische Akzente für unsere Stadt setzen, aber auch in den übrigen Gebieten der Stadtpolitik gestaltend mitgewirkt. Ganz sicher ohne Anspruch auf Vollständigkeit gebe ich Ihnen einen Überblick über wesentliche Themen meiner bisherigen Arbeit als Bürgermeister unserer Stadt.

A wie Altenzentrum


Im Altenzentrum hatte sich ein Sanierungsstau angehäuft. Beispielhaft will ich den Brandschutz, die Fassadensanierung, die Modernisierung der Bewohnerbäder und die energetische Sanierung nennen. Statt weiterhin über Jahre hinweg und ohne wirkliche abschließende Perspektive in kleinen Schritten Baumaßnahmen durchzuführen, haben wir die Instandsetzung mit einem Volumen von mehr als 3 Mio. €. aus einem Guss durchgeführt. Mit einem Sommerfest werden wir 2015 das Projekt beenden.

Im Altenzentrum bieten wir inzwischen Betreuungsmöglichkeiten für Hörbehinderte und Gehörlose Menschen an. Pflegekräfte, aber auch die Ausstattung der Zimmer unserer Gäste sind hierauf vorbereitet und ausgerichtet.

B wie Barrierefreiheit


 Unsere Stadt gänzlich barrierefrei zu machen, das wird uns sicherlich nicht gelingen. Die Topographie und die historische Altstadt mit alten und verwinkelten Gassen nötigen uns manchen Kompromiss ab.

Aber gemeinsam mit der Behindertenbeauftragten und dem Behindertenbeirat konnten wir viele Projekte anstoßen, die den Menschen mit einem Handicap Erleichterung bieten und Teilhabe-Möglichkeiten eröffnen.


Ich denke an zentrale Wegeverbindungen die entsprechend ausgebaut wurden, an den behindertengerechten Ausbau von Bushaltestellen, an unsere Internetpräsenz, die künftig barriere-arm sein wird, an Museums- und Stadtführungen für Menschen mit Behinderungen.

Unsere Rathausmannschaft versteht das Thema inzwischen als eine Querschnittsaufgabe.

C wie Chancengleichheit und -gerechtigkeit


Mit dem im Jahr 2012 verabschiedeten Rahmenkonzept „Frühe Hilfen“ tragen wir zum einen den Regelungen des Bundeskinderschutzgesetzes Rechnung. Zum anderen haben wir sehr frühzeitig eine Antwort auf den gesellschaftlichen Unterstützungsbedarf von Familien zu geben. Inzwischen haben wir die Strukturen geschaffen, um über 60% der Eltern mit Neugeborenen in unserer Stadt frühzeitig zu begegnen und sie über Unterstützungsangebote im Sozialraum zu informieren.


Angebunden sind diese Angebote, die sukzessive erweitert werden sollen in unseren inzwischen fünf Kinder- und Familienzentren. Gerade zurückgezogen lebende Eltern, besonders aber auch Alleinerziehende und Familien mit Migrationshintergrund werden in die Strukturen des jeweiligen Quartiers integriert und erhalten bei Bedarf bereits sehr frühzeitig adäquate Unterstützung. Ein Beitrag zum erfolgreichen Aufwachsen der Kinder in unserer Stadt.

D wie Domblickbad


Von vielen Wetzlarerinnen und Wetzlarern geliebt, von der vorhergehenden CDU und FDP geführten „Stadtregierung“ aber vernachlässigt, ist das Freibad „Domblick“ in die Jahre gekommen. Eine erste Studie weist einen Sanierungs- und Erhaltungsaufwand von bis zu 7,4 Mio. € aus.


Eine für Wetzlar große Investition mit entsprechenden Folgebelastungen, zumal bundesweite Vergleiche rückläufige Besucherzahlen für Bädern ausweisen.


Auf mein Betreiben hin werden wir die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt intensiv in den Diskussions- und Entscheidungsprozess zur künftigen Freibadentwicklung einbinden. Im Mai 2015 wird ein breit angelegter Bürgerbeteiligungsprozess starten, der mit einem Bürgergutachten endet.

E wie Energie- und Klimaschutzpolitik


Für Wetzlar wurde ein Energie-und Klimaschutzkonzept mit einem entsprechenden Maßnahmenbündel erarbeitet. Damit verfügt auch Wetzlar für dieses zentrale Handlungsfeld über eine konzeptionelle Grundlage, die das Handeln der städtischen Vertreterinnen und Vertreter in den Gremien der Energie- und Wassergesellschaft (enwag) eine Leitlinie gibt.



Auch werden städtische Maßnahmen, die von der Steigerung der Energieeffizienz in den eigenen Liegenschaften bis hin zur Planung eines Windparks reichen.

F wie Finanzen


Erstmals zum Haushaltsjahr 2015 konnte der Magistrat der Stadt Wetzlar wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Auch wir kamen aufgrund der für hessische Kommunen äußerst schwierigen Finanzausstattung nicht um eine weitere Anpassung der Grundsteuer vorbei, doch ist es uns mit einer geringer, als vom Hessischen Innenminister Peter Beuth (CDU) vorgesehenen Steueranpassung gelungen, den Etat auszugleichen.

G wie gewerbliche Entwicklung


Wetzlar ist ein interessanter Standort. Leica ist „nach Hause“ gekommen. Die Betriebsstätte ist ein architektonisches Highlight und wertet unsere Stadt auf. IKEA lässt sich in Wetzlar nieder und gibt uns in zentraler Innenstadtlage die Möglichkeit, das alte Zementwerk, ein Industriebrache, zu beseitigen. Für die weitere Entwicklung haben wir mit der in Planung befindlichen Bereitstellung einer Fläche im Bereich des Autobahnanschlusses Wetzlar Ost interessante Perspektive geschaffen.

H wie Hochschulstandort


Das duale Hochschulstudium „Studium Plus“ der Technischen Hochschule Mittelhessen ist für unsere Stadt zu einem Markenzeichen geworden.


Wetzlar als Hochschulstandort und eines der bundesdeutschen Zentren der optischen Industrie wird mit der Errichtung der Stiftungsprofessur Optik im Gewerbe- und Technologiepark „Spilburg“ eine weitere Aufwertung erfahren.

I wie Internet


Die Breitbandverkabelung wird im Frühjahr 2015 in Wetzlar flächendeckend erfolgt sein. Damit steht im gesamten Stadtgebiet das schnelle Internet zur Verfügung.


Die Stadt hat für dieses Infrastrukturprojekt dem Grunde nach keine kommunalen Mittel aufwenden müssen. Das ist für den Wirtschaftsstandort eine gute Nachricht, aber auch für alle die zuhause auf eine gute Verbindung angewiesen sind.

J wie Jugendhilfe


Die Bundesregierung weist zu Recht darauf hin, dass die Jugendhilfe in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Dies drückt sich in steigenden Fallzahlen aber auch wachsenden Aufwendungen in der Jugendhilfe aus.


In Wetzlar ist es uns gelungen, den bundesweit festzustellenden Anstieg der Jugendhilfe-aufwendungen zu stoppen. Hierzu tragen auch unsere präventiven Konzepte bei.


Dazu gehört auch die Offenheit, neue Formen der Hilfeerbringung, wie zum Beispiel die Multifamilientherapie, der Familienrat und die Bestärkung der Eltern als Sachverständige für ihre Kinder.

K wie Kulturangebot


Trotz begrenzter kommunaler Mittel werden die finanziellen Gestaltungsräume für Kulturangebote und die Kulturförderung in unserer Dom- und Goethestadt aufrechterhalten werden.


Der durch die Koalitionsfraktionen initiierte Kulturentwicklungsplan wird eine breite Diskussion über vorhandene und wünschenswerte Angebote als Ausdruck der kulturellen Identität der Stadt eröffnen, Bewusstsein schaffen.


Und er gewährleistet quasi als ein Schutzschirm die auch zukünftig erforderlichen Spielräume der Stadt als Partner der Kulturschaffenden und der Kulturinitiativen.

L wie Lahn und Dill


Wetzlar wird geprägt durch die Flüsse Lahn und Dill, aber auch den Wetzbach, der das Stadtgebiet durchzieht.


Leben und Wohnen an der Lahn, das Erschließen der Flüsse als Lebens- und Erlebnisraum, das macht ein Fachkonzept als Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) aus und ist bereits heute, aber auch in Zukunft ein wichtiger Baustein für unsere Stadtgestaltung.

M wie Modellregion „Integration“


Als eine von sechs hessischen Modellregionen haben wir ein Integriertes Handlungskonzept vorgelegt, das die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund weiter befördern soll.

Es ist vorgesehen, gute Integrationsprojekte mit einem Integrationspreis auszuzeichnen und die Vielfalt unserer Stadtgesellschaft über die Bildung eines „Interkulturellen Rates“, in dem die in unserer Stadt lebenden Menschen, die in über 110 unterschiedlichen Nationalitäten ihre Wurzeln haben, noch besser zur Entfaltung kommen zu lassen.

N wie Naturschutzprojekte


Die Stadt arbeitet sehr intensiv mit dem Naturschutzzentrum Hessen, der Naturschutzakademie und vielen Vereinen, Verbänden und ehrenamtlich Engagierten zusammen. 


Der Grundstein ist gelegt, für die Fortführung des Naturschutzprojektes „Lahnschlinge bei Dutenhofen (II. Abschnitt) und den Auenwald in der Lahnaue.



Genauso geht es um die, unter naturschutzrechtlichen Aspekten, durchzuführende Rekultivierung der Grube „Mala-pertus“, aber auch die Umsetzung der EU-Wasserrichtlinie, um nur einige Beispiele zu nennen. Zudem wurden Gebietsbetreuer für den sensiblen Bereich der Lahnaue ausgebildet und sind dort erfolgreich im Einsatz.

O wie Oberzentrum


Wetzlar ist als eines der mittelhessischen Oberzentren in den zurückliegenden Jahre gestärkt worden. Studium Plus, Stiftungsprofessur Optik, Entscheidung des Landkreises zur Sanierung und zur Erweiterung des Oberstufengymnasiums und der beruflichen Schulen (Goetheschule sowie Käthe-Kollwitz- und Theodors-Heuss-Schule).

P wie Partizipation


In die Kommunalwahl 2011 bin ich mit der Vision von Willy Brandt gegangen, der seine erste Regierungserklärung mit dem Anspruch versehen hatte „Mehr Demokratie wagen“. Dieser Anspruch konnte auch in Wetzlar mit Leben erfüllt werden.


Ich nenne als wesentliche Aspekte die Einrichtung des Behindertenbeirates, des Fahrgastbeirates, das Jugendforum, die Beteiligung bei der Entscheidung über die Sanierung des Freibades.

Q wie qualitativ gute Kinderbetreuung


Wetzlar verfügt über ein umfassendes Kindertagesstättenangebot. 15 eigene Kinder-tagesstätten und 15 in freier Trägerschaft, ganz maßgeblich durch die Stadt finanziert, erfüllen ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag vorzüglich.


Die Betreuungsangebote – 10 Stunden am Tag, 50 Stunden in der Woche, sowie die qualifizierten Kindertagespflegekräfte sichern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.



Im Krippenbereich gewährleistet die Stadt Wetzlar eine Versorgung von 42% der Kinder eines Geburtsjahrganges. Angestrebt waren auf dem Krippengipfel des Bundes und der Länder 2007 37%.

R wie Radverkehr


Interessierte Wetzlarerinnen und Wetzlarer wurden beteiligt um Verbesserungsvorschläge für den Radverkehr in Wetzlar aufzulisten und als Grundlage eines Radverkehrskonzeptes zu bewerten. Ein ehrenamtlicher Radverkehrsbeauftragter, der die Sichtweisen und Anforderungen der Radfahrerinnen und Radfahrer in die städtischen Planungsprozesse einbringt, wurde bestellt. Verbesserungen, wie die Freigabe vieler Einbahnstraßen für den Radverkehr konnten auf den Weg gebracht werden.

S wie Sportstadt


Vereine und sportinteressierte Menschen haben in der Stadt Wetzlar einen ebenso verlässlichen, wie auch innovativen Partner. Wir haben die Sportstättenentwicklungsplanung fortgeschrieben und damit die Grundlage für die künftigen Investitionen in die Sportstätten-infrastruktur gelegt.


Das Projekt „Hand in Hand für den Sport“ wurde mit den Vereinen entwickelt und die Sportförderung befindet sich weiterhin auf hohem Niveau.


Neben den schon traditionellen Großereignissen des Sports haben wir nationale Großereignisse ausgetragen (Deutsche Tischtennismeisterschaften 2013) und sind 2014 Gastgeber für drei Fußball-Länderspiele im Rahmen der Qualifikation zur Fußball- Europameisterschaft U 17 und der Deutschen Leichtathletikmeisterschaften der Juniorinnen und Junioren.

T wie Tourismus


Der Tourismus entwickelt sich immer stärker zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor für unsere interessante Stadt. Unsere inzwischen regelmäßig vorgelegten Tourismusberichte zeigen auf, dass sich Wetzlar zunehmend des Interesses von Gästen erfreut.


Tagestouristen, Rad- und Bootswanderer entdecken Wetzlar und genießen die wunderschöne Atmosphäre an Lahn und Dill.


Diese Chance nutzen wir inzwischen, durch erweiterte Öffnungszeiten der Tourist-Info, weiterentwickelte Stadtführungsangebote und eine Ausweitung der Übernachtungsangebote.

U wie Unterhaltung


Rittal-Arena und Stadthalle, beide dem Eigenbetrieb „Stadthallen Wetzlar“ zugeordnet, bieten eine gerne genutzte und gut ausgelastet Plattform für vielfältigste Unterhaltungsangebote. Diese Angebote stehen mancher Großstadt nichts nach.

V wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf


Nicht nur unsere Kindertagesstätten tragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei. Auch die sehr ansprechenden und ausdifferenzierten Bildungs- und Betreuungsangebote in den Ferien. Erstmals 2014 haben wir mit der IHK und heimischen Betrieben und Dienstleistungs-unternehmen den „Wetzlarer Kindersommer“ durchgeführt.

Dabei wurden Kinder über die Sommerferien mit ansprechenden Angeboten ganztägig betreut. Das Projekt wird 2015 fortgesetzt.

W wie WetzlarCard


Mit der WetzlarCard ermöglichen wir Menschen, die am Rande des Existenzminimums leben die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.


Die Angebote erstrecken sich auf den kulturellen und den sportlichen Bereich, beinhalten Bildungsangebote und gewährleisten einen Beförderungsbeitrag, sind doch viele Offerten nicht zu erreichen, wenn man nicht mobil ist.



In dem Kontext ist mit Begleitung der Stadt auch die Kulturloge entstanden, die u.a. an Inhaberinnen und Inhaber der WetzlarCard Kulturangebote vermittelt.

XY – wie "es gibt noch viel mehr"


Auch hier ließen sich wiederum viele Vorhaben benennen, die von „A“ wie „Aelter werden in Wetzlar“ über „S“ wie „Soziale Stadtentwicklung“ bis „Z“ wie Zukunfts- und Strategiekonzept der enwag reichen.

Z –wie Zusammenarbeit mit den Nachbarn


Die Zusammenarbeit der Stadt mit den Nachbar-kommunen wurde weiter ausgebaut. Über bestehende Kooperationen hinaus wurde zum Beispiel mit der Gemeinde Hüttenberg ein Kontrakt über Personaldienstleistungen abgeschlossen. Auch die am Ende vertraglich beigelegte Auseinander-setzung mit Gießen im Rahmen der Ansiedlung von IKEA in Wetzlar ist als eine Gesprächsgrundlage zu bewerten,die künftig den Kooperationsprozess zwischen beiden Oberzentren stärken kann.