Stadt begrüßt Fernwärme-Ausbau

Die Stadt Wetzlar begrüßt den Ausbau des Fernwärmenetzes der Firma Duktus im Bereich der Bahnhofstraße. Dadurch sollen künftig Bauprojekte der Helm-Gruppe (Wohnungsbau Modus 3.0, Lahnhof, Volkshochschule, Gloelstraße) umweltfreundlich mit Fernwärme versorgt werden.

Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) nannte bei einer Baustellenbesichtigung in der Bahnhofstraße die Nutzung der Industrieabwärme für die Energieversorgung ein „sehr sinnvolles Projekt“, das voll im Einklang mit dem Klimaschutzkonzept der Stadt stehe. Schließlich komme im wesentlichen Abwärme aus dem Produktionsprozess zum Einsatz.

 

Bisher besteht ein rund vier Kilometer langes Fernwärmenetz zwischen Duktus an der Sophienstraße und Karl-Kellner-Ring aus den fünfziger Jahren, mit dem 23 Abnehmer versorgt würden. Zu den ersten Abnehmern gehörten damals die Berghütte, die Firma Zeiss und das städtische Freibad.

 

Jetzt kommen 500 Meter vom Kellner-Ring über die Brückenstraße bis zur Bahnhofstraße hinzu. Unter der Brückenstraße werden die Rohre mit 150 Zentimetern Durchmesser unterirdisch eingebaut, so dass nur kurzzeitig voraussichtlich eine nächtliche Sperrung der Brückenstraße erfolgen muss. In der Bahnhofstraße werden die Rohre in offener Bauweise verlegt. Der Ausbau kostet 350.000 Euro und wird vom Betreiber Duktus bezahlt. Er soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

 

Für den Fernwärmekunden biete sich eine wartungsfreie Versorgung bei einem platzsparenden und kostengünstigen Einbau eines Wärmetauschers, so Duktus-Technikleiter Sebastian Pohl. Der Preis für Fernwärme sei an den Gaspreis gekoppelt, liege aber keinesfalls darüber.

 

Ein weiteres erhebliches Potential für Abwärme liege bei Buderus Edelstahl als Lieferant. In einer Machbarkeitsstudie soll jetzt untersucht werden, welche Teile von Wetzlar mit Fernwärme versorgt werden könnten.