Freiwilligentag in der Kita Nauborn

Bänke, Sitzgarnituren und Kräuterbeet brauchen einen neuen Anstrich und die tristen

Betonblumenkübel sollen künftig in bunten Farben leuchten.

 

Schon von weitem ist fröhliches Lachen auf dem Gelände des Kindergartens zu hören.

Die städtischen Mitarbeiter*innen, die von Kita-Eltern und Kindern unterstützt werden,

sind mit Spaß bei der Arbeit. Malermeister Georg Strack packt ebenfalls mit an. Bereits

im Lauf der Woche hat er mit Doris Lüdeke, die die Kita in Nauborn seit vielen Jahren

leitet, einige Vorarbeiten erledigt. Heute sorgt er für Farben, Pinsel und Abdeckfolien,

gibt hier und da Tipps und erklärt seinem 4jährigen Sohn Niklas, der die Kita besucht,

wie er mit der Farbrolle am besten umgeht. „Weil ich selbstständig bin, habe ich sonst

keine Zeit für ein Ehrenamt. Aber das hier ist eine schöne Aktion, ich lerne Eltern

kennen, die ich sonst nicht so sehe.“, sagt Georg Strack und lacht.

 

Melanie Rau ist mit ihrem Mann Axel und den Kindern Jonathan und Julian dabei. Sie

findet es toll, dass alle mit anpacken und der Kindergarten schöner wird. „Jeder sollte

sich irgendwie ehrenamtlich engagieren“, meint sie. Das tut auch eine Familie, deren

Kinder erst nach den Ferien in die Kita kommen werden. Sie wurden bei einem

Willkommensbesuch eingeladen und nutzen die Gelegenheit, schon einmal andere

Eltern kennenzulernen.

Nauborns Ortsvorsteher Peter Pausch und die beiden Ortsbeiratsmitglieder Edmund

Räther und Norbert Witt streichen die Bänke auf der Freifläche am Gedenkstein für die

jüdischen Bürger*innen Nauborns, die Opfer der NS-Diktatur wurden. Als sogenannte

„Bankpaten“ kümmern sie sich um insgesamt 154 Bänke im Stadtteil. „Man kann nicht

immer nur reden und Dinge verlangen, man muss auch selber mit anpacken.“, sagt

Norbert Witt und lackiert sorgfältig die Bank, während einige Kinder gewissenhaft

vorgezeichnete Motive ausschneiden. Sie werden später als Schablonen dienen, um

kleine Hexen, Mäuse und andere Figuren auf die Betonkübel zu malen.

 

Hanna Simon, die in der städtischen Kindertagesbetreuung arbeitet, hat ihre 12jährige

Tochter Laura mitgebracht hat. Für sie ist der Freiwilligentag eine willkommene

Gelegenheit, denn engagieren wollte sie sich immer schon, nur fehlte bisher die Zeit.

Die Hände mit weißer Farbe gesprenkelt, hockt Oberbürgermeister Manfred Wagner auf

dem Boden und streicht einen Betonkübel. „Wenn die Mitarbeiter*innen der Stadt bei

so einer Aktion mitmachen, muss ich doch auch anpacken.“, sagt er. Und Eckhard

Nickig, der Pressesprecher der Stadt ergänzt, er habe heute auch gelernt, dass man

beim Streichen den Pinsel immer richtig durchziehen müsse.

 

Trotz der Hitze kommen die Arbeiten schneller voran als gedacht und es können sogar

noch einige Zusatzarbeiten erledigt werden. Doris Lüdeke freut sich auf die

überraschten Blicke der Kinder, wenn sie am Montag die bunten Kübel sehen werden.

Sie würde immer wieder beim Freiwilligentag mitmachen. Und auch alle anderen sitzen

zum Abschluss des Tages rundum zufrieden beim gemeinsamen Essen. Agnes Keller,

die für den Kindergarten kocht, hat für die fleißigen Helfer*innen Salat, Lachs mit

Nudeln und zum Nachtisch ein Eis zubereitet. „Es hat unglaublich viel Spaß gemacht

und es war toll, Menschen, mit denen man jeden Tag arbeitet, mal von einer ganz

anderen Seite kennenzulernen.“, fasst Doris Keil, die in der Abteilung für kommunale

Entwicklungsarbeit tätig ist, ihre Eindrücke zusammen.

 

Sie haben auch Lust, mit Ihren Mitarbeiter*innen bei einem Freiwilligentag dabei zu

sein? Oder Sie haben ein tolles Projekt, für das Sie noch helfende Hände suchen? Dann

melden Sie sich beim Freiwilligenzentrum Mittelhessen. Monika Hauk hilft Ihnen gerne

weiter.

 

Ein Video zum Freiwilligentag in der Kita Nauborn finden Sie hier:

 

https://www.freiwilligenzentrum-mittelhessen.de/files/dyn/helden_fuer_einen_tag_mittel_1.mp4