In der Wetzlarer Grünanlage „Rosengärtchen“, die bis 1881 als Friedhof genutzt wurde, befinden sich noch heute rund einhundert Grabsteine. Die Inschriften dieser Grabsteine wurden jetzt in einer Broschüre dokumentiert, die vor rund 50 Interessierten vorgestellt wurde. Mit dem Heft werde eine Lücke geschlossen, sagte Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD).
Er erinnerte daran, dass der Wetzlarer Gymnasiallehrer Heinrich Gloël vor einhundert Jahren damit begonnen habe, die Inschriften der Grabsteine zu transkribieren. Auf den Grabsteinen finden sich auch eine Reihe bekannter Namen, wie der von Karl Kellner, dem Begründer der optischen Industrie oder Karl Wilhelm Jerusalem, der mit seinem tragischen Selbstmord zum Vorbild für Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ wurde. Wagner dankte besonders Stadträtin Ute Claas (SPD), die sich für die Dokumentation über die Grabstein im Rosengärtchen eingesetzt hatte.
Der Nauborner Steinmetz Olaf Schulz hatte dazu beigetragen, die Grabsteine zu reinigen und die Lesbarkeit zu erhalten. Er erläuterte bei einem Rundgang, wie sich Steinmetzarbeiten an Grabsteinen im Laufe der Jahrhunderte verändert haben und welche Steine im Rosengärtchen zum Einsatz kamen.
Die Broschüre „Zeitzeugen aus Stein – Grabsteine im Wetzlarer Rosengärtchen“ ist kostenlos in der Tourist-Information am Domplatz 8 erhältlich.
Bild: Rund 50 Interessierte folgten den Ausführungen von Steinmetz Olaf Schulz (r.) zu den Grabsteinen im Rosengärtchen (Foto: Stadt Wetzlar)