Wie man mit Demenz umgehen kann

Foto: Stadt Wetzlar.
Foto: Stadt Wetzlar.

„Demenz geht uns alle an und wird uns künftig noch stärker beschäftigen“, prophezeite Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) zum Auftakt der „Demenzwoche 2018 – dabei und mittendrin“ des Seniorenbüros der Stadt Wetzlar.

Schätzungsweise 1,7 Millionen Erkrankte gebe es in Deutschland, das wären herunter gerechnet 900 Personen allein in Wetzlar.

Wetzlar versuche, diesen Zahlen seit sechs Jahren durch ein Projekt zur demenzfreundlichen Kommune ihre Anonymität zu nehmen und für einen wertschätzenden, achtsamen und würdevollen Umgang mit den Betroffenen und ihren Angehörigen zu werben. Der Oberbürgermeister bekannte, selbst von der fortschreitenden Demenzerkrankung in seinem familiären Umfeld betroffen zu sein und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass „wir am Ende dieser Woche dieser Krankheit mit etwas mehr Leichtigkeit begegnen können“.

 

Zu dem Projekt gehört auch die Ausbildung ehrenamtlicher „Demenzbotschafter“, über die Seniorenbeauftragte Susanne Wind und Koordinatorin Ursula Fischer berichteten. Die Botschafter sollen als Ansprechpartner für Einwohner und Vereine zur Verfügung stehen, organisieren Kegelrunden und Kaffeenachmittage für Betroffene und ihre Angehörigen. Sogar in Kindergärten sind die Botschafter mit Lesungen aktiv. Wie man der Demenz auch mit Leichtigkeit begegnen kann, schilderte Ulrich Fey, der als „Clown Albert“ Menschen mit Demenz in Pflegeheimen aufsucht und „Lachen und Singen“ als beste Medizin gegen Vergessen bezeichnete.

 

Der Neurologe Professor Dr. Klaus Dieter Böhm, Ärztlicher Direktor der BDH-Klinik Braunfels,  schilderte die nach Krebs gefürchtetste Krankheit aus medizinischer Sicht. Meist verlaufe die Krankheit viele Jahre unentdeckt, ein wirkungsvolles Medikament gebe es nicht. Allerdings sei etwa ein Drittel der Erkrankungen durch Verhaltensänderung beeinflussbar. So könne der Demenzerkrankung durch Bewegung, Diabetesvorsorge, Gedächtnistraining, Ernährung und einen kommunikativen Lebensstil begegnet werden.

Die Demenzwoche lädt noch bis Samstag (20. Oktober) zu täglichen Veranstaltungen in die Stadtbibliothek ein, wie Vorträgen. Lesungen und einem gemeinsamen Liedersingen ein. Kooperationspartner ist die Diakonie Lahn-Dill.

 

 

Bild und Text: Stadt Wetzlar