Integrationspreis 2017 verliehen

DLRG-Ortsgruppe, Roland Samsel und Wolfgang Grieb sind Träger des Integrationspreises 2017: Für ihre Angebote an Migranten und Flüchtlinge zum Schwimmen lernen hat die DLRG-Ortsgruppe Wetzlar (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) den Integrationspreis 2017 der Stadt Wetzlar erhalten.

Die Verleihung durch Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) fand im Rahmen der Integrationskonferenz der Stadt Wetzlar mit über 100 Teilnehmern am Dienstag, 26. September, im Neuen Rathaus statt. Seit 2013 bietet die DLRG-Gruppe Schwimmkurse für Muslime an. Später kamen Kurse für Flüchtlinge hinzu. Anlass war der tragische Tod eines Asylbewerbers aus Eritrea, der im Lahn-Dill-Kreis beim Baden in einem Fischteich ertrunken war, wie die Vorsitzende des Interkulturellen Rates, Dr. Ingrid Knell, in ihrer Laudatio erläuterte.

 

Die zweite Hälfte des mit 1.500 Euro dotierten Preises teilen sich die beiden Hermannsteiner Roland Samsel und Wolfgang Grieb. Samsel, Vorsitzender des Sportvereins TV Hermannstein, sei ein „glühender Verfechter der Integration“. Er habe vielfältige Angebote für Migranten seitens des TV Hermannstein initiiert und sich für das Programm „Sport und Flüchtlinge“ engagiert, so Knell. Außerdem ist er Organisator eines Integrationsfestes im Stadtteil. Der Hermannsteiner evangelische Pfarrer Wolfgang Grieb habe sich unter seinem Motto „Wir sind alle Kinder Abrahams“ unermüdlich für ein friedliches Miteinander der Religionen im Stadtteil eingesetzt, sagte Knell. Dazu habe er u.a. ein „interreligiöses Schöpfungsfest“ ins Leben gerufen.

 

Oberbürgermeister Wagner betonte zur Eröffnung der Konferenz, es sei zwingend notwendig, sich um Integration zu bemühen. Dabei sei das Beherrschen der deutschen Sprache die wichtigste Integrationsvoraussetzung. Für die Stadtgesellschaft mit 118 Nationalitäten und einem Ausländeranteil von 15 Prozent gelte das Motto: „Wir sind alle Wetzlarer – wir haben Verantwortung für unsere Stadtgesellschaft “. Wagner sprach auch Hindernisse bei der Integration an. So spiegelten sich Konflikte in Herkunftsländern, wie Ukraine, Russland und Türkei, auch in Wetzlar wider und seien vielfach nicht förderlich für das Zusammenwirken der Migrantenorganisationen aber auch für die Akzeptanz des Integrationsprozesses in der Stadtgesellschaft. „Trotz vieler Erfolge gilt es festzustellen, dass vor uns noch ein langer Weg mit Steigungen und Weggabelungen liegt“, so der Oberbürgermeister.

Wagner übergab im Rahmen der Konferenz auch eine Einbürgerungsurkunde: Die Venezuelanerin Dolores Narvaez de Weber erhielt die deutsche Staatsangehörigkeit. Sie ist seit 2010 mit einem Wetzlarer verheiratet und als Medizinerin tätig. 2017 sind in Wetzlar bereits 57 Einbürgerungen vollzogen worden.

 

Bilder und Text: Stadt Wetzlar