Ingrid Knell ist zur Vorsitzenden des „Wetzlarer Interkulturellen Rates“ (WIR) gewählt worden, der sich am Montag (11. Juli) im Neuen Rathaus konstituiert hat. Die Ärztin im Ruhestand setzte sich mit großer Mehrheit gegen drei Mitbewerber durch.
Knell hatte im vergangenen Jahr mit dem DRK eine ärztliche Sprechstunde im Flüchtlingscamp Spilburg organisiert.
Dabei habe sie viele positive Erfahrungen gemacht, die sie in die Arbeit des Rates einbringen könne. Außerdem blicke sie auf langjährige Erfahrungen mit Migranten und deren Entwurzelungsproblemen aus ihrer früheren beruflichen Tätigkeit als Betriebsärztin in Wetzlarer Großbetrieben zurück. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Amin Moawad gewählt, der dem Gremium als Vertreter der Industrie- und Handelskammer angehört. Er hat väterlicherseits ägyptische Wurzeln. Moawad nannte als wichtiges Ziel die berufliche Qualifizierung von Flüchtlingen und Vermittlung in eine Ausbildung, um eine gute Integration zu ermöglichen.
Der Interkulturelle Rat hat die Aufgabe, den Integrationsprozess zu fördern, auf die kommunalpolitische Willensbildung einzuwirken und dabei die gesellschaftliche Vielfalt durch Beteiligung aller relevanten Gruppen widerzuspiegeln. Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD), der dem Rat kraft Amtes angehört, wies darauf hin, dass die Stadtgesellschaft immer bunter werde. Mehr als 30 Prozent der Einwohner hätten einen Migrationshintergrund aus 115 verschiedenen Nationen, 12 Prozent hätten keine deutsche Staatsbürgerschaft. Er rief dazu auf, das Zusammenleben aktiv zu gestalten „Wir definieren, wie wir miteinander leben wollen. Wir legen die Grundlage für die Zukunft unserer Stadt.“ Das „Integrierte Handlungskonzept“, das von der Stadtverordnetenversammlung 2013 beschlossen wurde, habe dazu die Einrichtung eines Interkulturellen Rates empfohlen, die man nun verwirklicht habe. Dem Rat gehören 28 Vertreter unterschiedlicher Vereinigungen an, die von der Stadtverordnetenversammlung gewählt wurden.
Mitglieder des Interkulturellen Rates: Manfred Wagner (Magistrat), Sandra Ihne-Köneke (SPD-Fraktion), Klaus Breidsprecher (CDU-Fraktion), Amber Luitjens-Taylor (Grünen-Fraktion), Jürgen Lauber-Nöll (FDP-Fraktion), Renate Pfeiffer-Scherf (FW-Fraktion), Hüseyin Demirel, Kadir Terzi, Faik Tiras (Ausländerbeirat), Harald Seipp (Wohnungswirtschaft), Irmtrude Richter (Gewerkschaften), Amin Moawad (Unternehmerverbände), Pfarrer Björn Heymer, Hermann Bernhard (Kirchen), Lufti Al-Amri, Aba Talip, Emin Özbek (Islamische Gemeinschaften), Corinna Cochet-Thibol (Sport), Sachkundige Einwohner: Mehmet Ali Karaaslan, Dr. Ingrid Knell, Karl-Ludwig Kreuzburg, Birsen Krüger, Dr. Mustapha Ouertani, Holger Pagels, Ileana Popa, Isabelle Christiana Rothermund, Erwin Schwabauer, Harald Würges. (3 Plätze sind unbesetzt: Jüdische Religion, Sonstige Glaubensgemeinschaften und ein Fraktionsvertreter)
Die Geschäftsführung des Interkulturellen Rates übernimmt das Koordinationsbüro der Stadt Wetzlar, Ansprechpartner ist Michael Schott.
Bild und Text: Pressemitteilung Stadt Wetzlar
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