Frieden geht anders:                                     Sehenswerte Ausstellung im Dom

Ein ganz aktuelles Thema haben die Veranstalter der Ausstellung „Frieden geht anders" aufgegriffen. Die Ausstellung ist derzeit im Wetzlarer Dom zu sehen. Die Vernissage besuchten jetzt Stadträtin Sigrid Kornmann, Magistratsmitglied Carl-Peter Greis, die Stadtverordnete Dr. Barbara Greis und der Vorsitzende des Ausländerbeirates, Hüseyin Demirel. In den Grußworten wurden zwei Dinge deutlich: Die Sorge um zunehmende Konflikte in der Welt und die Hoffnung auf Veränderung, insbesondere durch zivile Konfliktlösungen.

Mit seinem Dank an die Organisatoren der Ausstellung verband Oberbürgermeister Manfred Wagner den Wunsch, dass viele Menschen in Wetzlar und Umgebung sich mit dem Thema auseinandersetzen. „Die täglichen Nachrichten über Terror und Gewalt zeigen, dass wir uns auf Zeiten zu bewegen, die wir längst überwunden zu haben glaubten“, gab er seiner Besorgnis Ausdruck und benannte Konflikte bezüglich der Flüchtlingsbewegungen, der Situation in den Entwicklungsländern und des Klimaschutzes.

 

Mit Versen aus Psalm 34, in dem es heißt: ‚Lass ab vom Bösen und tu Gutes; suche Frieden und jage ihm nach!’, unterstrich Superintendentin Ute Kannemann ihre Überlegungen: „Unser Engagement ist Sache jedes Einzelnen. Es muss gewaltfrei sein und beginnen, bevor Konflikte eskalieren.“ Der katholische Dompfarrer Peter Kollas, der sich freute, dass die Ausstellung vorrangig für jüngere Menschen konzipiert ist, erklärte, Realpolitiker müssten sich fragen lassen, ob ein Krieg jemals ein Problem gelöst habe. „Krieg wird als Mittel der Politik wieder selbstverständlicher“, knüpfte Wolfgang Buff an diese Überlegungen an. Der Referent für Friedensbildung in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der die Ausstellung konzipiert hatte, fügte hinzu: „Wir haben bisher nicht gelernt, regelmäßig wirkungsvollere Methoden der Krisenbewältigung öffentlich darzustellen. Dazu soll diese Ausstellung beitragen.“

 

Gezeigt werden kriegerische Konflikte aus unterschiedlichen Weltregionen und geschichtlichen Epochen. Themen sind beispielsweise der Kalte Krieg und die Entspannungspolitik, die Auseinandersetzung mit der Apartheid in Südafrika oder die Friedensmission von UN-Soldaten auf Zypern. Dabei meldet sich jeweils auch ein Zeitzeuge zu Wort, der mit seinem Engagement dazu beitragen konnte, dass der mühsame Weg von der Sprachlosigkeit unter den Konfliktparteien zum Vertrauensaufbau gelingen konnte. „Wann ist ein Mensch ein Mensch?“ fragte Poetry-Künstler Ansgar Hufnagel, der die Vernissage mit zwei eigens gedichteten Beiträgen bereicherte und versicherte: “Jeder Mensch kann sich verändern, ich glaube, Nazis auch.“

 

Begrüßt hatte die rund 50 Anwesenden der katholische Bezirksreferent Hermann Bernhard.

 

Weitere Informationen sind unter www.friedensbildung.de im Internet zu finden. Geöffnet ist die Ausstellung im Dom noch bis zum 3. März, jeweils von 10 bis 17 Uhr.

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