Sozialpolitikerin und Malerin:                 Namensgeber für Straßen am Rasselberg

Wetzlar hat jetzt eine Lina-Muders-Straße: Im Wetzlarer Neubaugebiet Rasselberg wurden kürzlich zwei weitere Straßenschilder enthüllt und damit der Reigen der neuen Straßen in diesem Bereich, die nach weiblichen Persönlichkeiten der Wetzlarer Stadtgeschichte benannt wurden, abgeschlossen.

Bürgermeister Manfred Wagner (SPD) würdigte die Namensgeber Lina Muders (1892-1977) und Hildegard Ferber (1901-1967) als „starke Persönlichkeiten und Vorbilder“. Muders war besonders sozial engagiert. Seit 1919 gehörte sie der SPD und der Arbeiterwohlfahrt in Wetzlar an. Während der Zeit des Nationalsozialismus gehörte sie einem Widerstandskreis an und versuchte, Verfolgten und in Not Geratenen zu helfen. Zeitweise war sie inhaftiert.

 

Unmittelbar nach Kriegsende wurde sie in den Aufbau-Ausschuss der Stadt Wetzlar berufen. Seit 1946 gehörte Lina Muders dem Kreistag des Kreises Wetzlar an, wo sie in der ersten Wahlperiode die einzige Frau war. 1946 kam es unter ihrer Leitung zur Neugründung der Arbeiterwohlfahrt für die Stadt und Kreis Wetzlar. In ihren ehrenamtlichen Funktionen bei der AWO half Lina Muders, wo immer Hilfe gebraucht wurde, bei der Betreuung der Heimatvertriebenen ebenso wie beim Aufbau eines Kindergartens oder bei der Alten- und Mütterverschickung. An der Enthüllung nahm auch der Enkel von Lina Muders, Günter Biederer, teil.

 

Die Wetzlarer Künstlerin Hildegard Ferber ist besonders als Glasmalerin bekannt geworden. Ihre Glasfenster sind in über 70 Kirchen zu sehen, darunter in der  Gnadenkirche  Wetzlar-Büblingshausen. Nach dem Besuch des Lyzeums in Wetzlar führten sie berufliche Stationen als Kunst- und Religionslehrerin nach Bielefeld und Treysa. Ferber verstarb 1967 in Rotenburg.

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