Bürgermeister Wagner:                 Demokratiekonferenz setzt wichtige Akzente

Nachdem die Stadt Wetzlar und der Lahn-Dill-Kreis gemeinsam zu dem Kreis von insgesamt 179 Kommunen in Deutschland gehören, die im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben“ beim Aufbau einer lokalen Partnerschaft für Demokratie gefördert werden, fand jetzt die erste Demokratiekonferenz statt.

Rund sechzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter die heimische Bundestagsabgeordnete Dagmar Schmidt (SPD) waren der Einladung gefolgt, um sich insbesondere von Professorin Dr. Larissa von Schwanenflügel, Frankfurt University of Applied Sciences, über den Stand der Forschung zu aktuellen Beispielen gelingender Partizipationsprojekte und –formen aus dem Blickwinkel junger Menschen zu informieren. Die Hochschullehrerin räumte mit einem immer wieder ausgesprochenen „Vorurteil“, wonach junge Menschen  nicht, oder nur in geringerem Ausmaß interessiert seien, sich für ihre Interessen und damit ihre Lebenswelt zu engagieren. Vielmehr seien es andere Formen, durch die sich das Engagement ausdrücke. Und diese Formen seien zudem permanent in Veränderung. Anhand der Lebenswelten und des Engagements einzelner intensiver beleuchtetet Biographien machte Frau von Schwanenflügel das Engagement von jungen Menschen und die damit einhergehende Bestärkung ihrer Persönlichkeit deutlich. Die über Partizipationsprozesse gewonnenen Erfahrungen machten den jungen Menschen Mut sich verstärkt zu engagieren, spürten sie doch etwas bewegen zu können. Daher sei es wichtig, Beteiligungsmöglichkeiten für junge Menschen nicht in einen vorgegebenen Rahmen pressen zu wollen, möge es auch noch so gut gemeint sein. Vielmehr müssten jungen Menschen Freiräume eingeräumt werden, in denen sie sich selbst ausprobieren könnten.

 

Wie Bürgermeister Manfred Wagner resümierte seien solche Erfolgserlebnisse als Wertschätzung und Bestärkung zu verstehen, die geeignet seien, Jugendliche für die Gesellschaft zu gewinnen und zugleich präventiv dazu beizutragen, dass junge Menschen weniger anfällige für extremistische Gruppierungen und ihre demokratiefeindlichen Vorstellungen seien.

 

Aus der anschließenden, sehr engagiert geführten Diskussion haben wir den Auftrag für den als oberstes Projektgremium agierenden Begleitausschuss mitgenommen, die zur Verfügung stehenden Fördermittel des Bundes gezielt für Projekte zur  Stärkung der Partizipation junger Menschen einzusetzen, sagte Wetzlars Bürgermeister, der zugleich Vorsitzender des Begleitgremiums ist. Schließlich lebt Demokratie vom Mitmachen. Und diese Möglichkeiten zum Mitmachen müssen wir auf den unterschiedlichsten Ebenen stärken, betonte Manfred Wagner.

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