Von der Stadt in der ich wohne erwarte ich nur Haustürschlüssel, Straßenreinigung und Warmwasserleitung - sonst nichts, weil gemütlich bin ja selber." Mit diesem Wort des österreichischen Alltagsphilosophen Karl Kraus setzte sich Bürgermeister Manfred Wagner in seiner kurzen Ansprache im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Stadtverbandes der Wetzlarer Arbeiterwohlfahrt auseinander.
Die Reduktion des Gebildes "Stadt" auf die reinen Managementfunktionen entspricht ganz sícher nicht den Vorstellungen der überwiegenden Mehrzahl der Menschen und auch nicht meinem
Verständnis von einer funktionierenden und das Gefühl von "Heimat" vermittelnden Stadtgesellschaft. "Stadt" ist mehr, als das was Kraus beschreibt, so der Bürgermeister. Städte schaffen Vertrauen
und Identität, ermöglichen Gemeinschaft und Identifikation und setzen den Rahmen für das was alles den Lebenswert und das Lebensgefühl der Menschen ausmacht.
Dieses FEld kann aber nicht alleine durch die kommunalen Gremien und die MItarbeitenden der Rathausverwaltung geleistet werden. Vielmehr bedarf es des vielfältigen Engagements der Vereine, Verbände und Institutionen und der ehrenamtlich Tätigen, so der Bürgermeister, der den Verantwortlichen der AWO für ihre wichtige sozialbetreuerirsche und pflegerische Aktiviäten in der Domstadt dankte.
Wagner wies auf die vielfältigen Felder der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen dem Sozialverband und er Stadt hin. Diese reiche von der Kindertages- und Schülerbetreuung, die sozialplädagogische Begleitung von Migranten bis hin zu dem in Wetzlar etablierten Tagespflegeangebot für ältere Menschen. Zudem bringe sich die Arbeiterwohlfahrt mit ihren sachkundigen Vertreterinnen und Vertretern in der Arbeit des Wetzlarer Behindertenbeirates ein. Auch für diesen Beitrag dankte der Bürgermeister.
Zugleich verlieh Wagner seiner Hoffnung Ausdruck, dass die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Sozialverband auch in Zukunft fortgesetzt werden könne.
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