Soziale Stadt Dalheim:                     Ministeriumsvertreter vor Ort

Im Rahmen der Antragsbearbeitung waren jetzt Vertreterinnen des Referats „Städtebau/Städtebauförderung“ vor Ort, um sich mit dem Bürgermeister und seinen zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über die Sozialstruktur des Quartiers auszutauschen, die von der Stadt vorgesehenen Ziele zu erörtern und um sich ein Bild durch eine Begehung zu machen.

Dabei konnten wir den Vertreterinnen des Ministeriums darlegen, warum wir gerade diese Stadtbezirke in den Fokus nehmen. Wagner nannte beispielhaft Indikatoren wie die Tatsache, dass überdurchschnittlich viele Kinder- und Jugendliche in Haushalten mit SGB II-Bezug leben, dass die Zahl der auf Grundsicherung im Alter angewiesenen Menschen in den beiden Bezirken über dem Durchschnitt liegt und weiter anwachsen wird, aber auch dass der Anteil der Alleinerziehenden ebenfalls über dem Wetzlarer Mittelwert liegt. Auch sei die Zahl der Oberstufenschüler unterdurchschnittlich stark ausgeprägt.

Daher wollen wir auf der Grundlage der guten Erfahrungen, die wir mit dem Programm bereits in Niedergirmes und im Westend gemacht haben, Fördermittel generieren, um in Dalheim bzw. in dem Bereich Altenberger Straße bauliche und sozialpolitische Akzente zu setzen, so der Bürgermeister.

Die Stadt strebt den Neubau einer Kindertagesstätte in Dalheim an. Sie soll die in dem Quartier bestehende Unterversorgung mit U-3 Plätzen, aber auch im Bereich der über Dreijährigen, ausgleichen und als Kinder- und Familienzentrum ausgebildet werden. Das Familienzentrum soll – wie in anderen Stadtteilen erprobt – Begegnungs- und Beratungsmöglichkeiten für Eltern mit ihren Kindern bieten und dient als Veranstaltungsort für Maßnahmen der Elternbildung. Es kann in Dalheim auf dem bereits etablierten Mehrgenerationenhaus aufbauen.

Ferner sollen die Schulen in Dalheim auf ihrem Entwicklungsweg gestützt und bestärkt werden. So ist dies die Entwicklung der Grundschule hin zu einer ganztägig arbeitenden Schule.

Für Kinder- und Jugendliche sollen adäquate Spiel- und Freizeiteinrichtungen, die das Angebot des Spielhauses ergänzen, in den Fokus genommen werden.

Zudem sieht die Bestandsaufnahme aus dem Rathaus die Modernisierung des Mietwohnungsbestandes, die Schließung von Baulücken durch quartiersangemessene Bebauungen sowie gemeinschafts- und identitätsstiftende Projekte vor. Eine ganz besondere Herausforderung dürfte dabei die Wiederbelebung des zentralen Bereiches mit dem ehemaligen Einkaufszentrum darstellen.

So wir eine positive Nachricht aus Wiesbaden erhalten, werden die Ziele der sozialen Stadtentwicklung mit den Einwohnerinnen und Einwohnern gemeinsam konkretisiert und münden – unterstützt durch ein Planungsbüro sowie durch das einzurichtende Quartiersmanagement – in einem städtebaulichen Rahmenplan auf den bezogen dann durch das Land die Landes- und Bundesbeteiligung bemessen wird. In aller Regel ist von einer Drittelfinanzierung auszugehen. Neben den übergeordneten Ebenen hat die Kommune ein Drittel zu erbringen.

In diesem Programm steckt eine große Chance für das Quartier, steht doch der Ausbau der Familienfreundlichkeit und der Generationengerechtigkeit bei der Erneuerung der sozialen Infrastruktur und bei der Modernisierung des Wohnraumes auf der Agenda. Und im Übrigen wird die breit angelegte Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner die Nachbarschaftsstrukturen stärken, ist sich Manfred Wagner sicher.