Das Wetzlarer Stadtparlament folgte jetzt mit großer Mehrheit der Vorlage des Magistrats. Einzig die Stadtverordnetenfraktion der CDU lehnte das Projekt, das die oberirdische Querung des Leitzplatzes, den behindertengerechten Ausbau der Bushaltestelle und einen Haltepunkt für die Touristikunternehmen im Rahmen der Städtereisen zum Inhalt hat, ab.
Zu teuer, „Gefährdung“ des Vorrangs des PKW-Verkehrs, wie viele sind behindert und brauchen diese Querung?, es ist für Behinderte zumutbar, weiter entfernt liegende Übergänge zu nutzen, wenn wir schon eine oberirdische Querung bauen, dann bitte zwischen dem Kreishaus und dem ehemaligen Kaufhaus „Union“ (Adler-Modemarkt), so die wesentlichen Argumente des christdemokratischen Stadtverordneten Christoph Schäfer, der das Projekt für seine Fraktion ablehnte.
Ich bin froh, dass das Parlament mit großer Mehrheit der Vorlage des Magistrats und damit den Überlegungen meines Kollegen Harald Semler, Baudezernent, gefolgt ist, betonte Bürgermeister Manfred Wagner.
Mit diesem Vorhaben wird nicht nur den Menschen mit einer Mobilitätsbeeinträchtigung sondern auch Eltern, die mit dem Kinderwagen unterwegs sind, das Queren dieses Bereiches erleichtert. Zudem wird vielen, die eine große Unterführung als Angstraum empfinden, eine sinnvolle Alternative geboten. Und einen Altstadt nahen Haltepunkt für die Städtetouristen an der Hauptverkehrsstraße anbieten und den stark frequentierten Bereich der Avignonanlage künftig zu entlasten, stellt nach Ansicht Wagners einen weiteren Gewinn dar.
In dem Zuge wird auch die an die Bushaltestelle angrenzende Grünanlage („Schladming-Anlage“) gestalterisch aufgewertet und die Zugangssituation zur historischen Alstadt kann einladender gestaltet werden.
Wagner weiter: Für dieses Projekt, das mit rund 1 Mio. € zu Buche schlagen wird, können wir, wenn wir es jetzt noch zügig starten, auch noch Gelder aus den Sanierungsbeiträgen, die im Rahmen der Altstadtsanierung abgerechnet wurden, einsetzen. Losgelöst davon, dass dieses Projekt auch nach der Bewertung des Behindertenbeirats ein sinnvolles ist, wäre es doch alles andere als erwünscht, wenn die in Wetzlar eingeworbenen Gelder an die Staatskasse des Landes Hessen abgeführt werden müssten.
All diese Argumente haben die Wetzlarer CDU nicht angefochten. Sie verzichtet lieber auf die Vorteile und die gerade noch bis zum 30. Juni 2015 bestehende, aber auslaufende Möglichkeit, Drittmittel in nennenswertem Umfange in der Stadt einzusetzen.
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