Wetzlarer Requiem:                                     Domkantor Horst Christill beschenkt die Stadt

Am 8. März 1945 wurde der Wetzlarer Dom, das Wahrzeichen der Stadt, bei einem Fliegerangriff von einer Bombe getroffen und nachhaltig beschädigt. Da einzelne Elemente des Doms unwiederbringlich zerstört waren, so auch der gotische Lettner, der den Innenraum in zwei Bereiche trennte, war beim Neuanfang nach dem Krieg Mut gefordert.


Diesen Mut bewiesen die Katholische und die Evangelische Domgemeinde. Sie rückten enger zusammen und nutzen inzwischen den gesamten Raum des Domes für ihre jeweiligen Gottesdienste. Gemeinsame Gottesdienste und andere gemeindeübergreifende Aktivitäten sind inzwischen zu einer Selbstverständlichkeit geworden.

 Björn Hoymer, evangelischer Dompfarrer und sein katholischer Amtsbruder Peter Kollas beschreiben die Kooperation beider Gemeinden als ein ermutigendes Beispiel eines guten geschwisterlichen Miteinanders in versöhnter Verschiedenheit.


Die Zerstörung des Doms vor 70 Jahren hat die Domkirchengemeinden zutiefst getroffen sondern auch alle Wetzlarerinnen und Wetzlarer. Ihr Wahrzeichen war nur noch eine Ruine. Diese Ereignisse haben Horst Christill, den katholischen Domkantor, inspiriert und er hat für die Gedenk-veranstaltungenen aus Anlass der Zerstörung des Doms das „Wetzlarer Requiem“ komponiert.

 

Bürgermeister Manfred Wagner beschreibt die Uraufführung des aus neun Sätzen bestehenden Requiems mit rund 150 Mitwirkenden als ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Der nicht enden wollende Applaus der Besucherinnen und Besucher hat diesen Eindruck nachhaltig unterstrichen.

Neben dem Komponisten und musikalischen Leiter Horst Christill gilt der Dank und Respekt für diese großartige Aufführung dem Katholischen Domchor,  der Evangelischen Kantorei, dem Katholischen Kirchenchor am Dom, dem Jungen Ökumenischen Chor, der Kammerphilharmonie Rhein-Main, Kira Petry (Sopran), Christian Wagner (Bariton), Wolfram Becker (Sprecher), Dietrich Bräutigam (Orgel) und Wigbert Traxler (Klavier).

 

Mit dem Wetzlarer Requiem hat Kantor Horst Christill der Stadt und allen Wetzlarerinnen und Wetzlarern ein großes Geschenk gemacht.

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