WetzlarCard:                                                 Bewährt und von der CDU heiß bekämpft

Seit gut zwei Jahren gibt es in der Dom- und Goethestadt die WetzlarCard, um Menschen, die am Rande des Existenzminimums leben, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erleichtern.


Seit gut zwei Jahren lässt die Wetzlarer CDU keine Gelegenheit aus, die WetzlarCard zu diskreditieren. In den Augen der Christdemokraten sollte man das Geld, das für die WetzlarCard in Ansatz gebracht wird, schlicht und einfach einsparen.

Bürgermeister Manfred Wagner hatte Anfang des Jahres 2013 mit der Einführung der WetzlarCard ein sozialdemokratisches Wahlversprechen eingelöst. „Nach wie vor halte ich diese Entscheidung für richtig und angemessen“, so der Sozialdezernent.


 In Wetzlar leben rund 7.500 Menschen von Leistungen nach dem SGB II („Hartz IV“), von der Grundsicherung im Alter (SGB XII) oder von Bewilligungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Das sind über 14% der Wetzlarer Einwohnerinnen und Einwohner. Für die WetzlarCard wenden wir 120.000 € im Haushaltsjahr auf, das ist noch nicht einmal ein Promill unserer Gesamtaufwendungen im aktuellen Haushaltsjahr.

 

„Mit diesen Geldern tragen wir zum Zusammenhalt in unserer Stadtgesellschaft bei, sie zeigen Wirkung“, betonte Wagner. So könnten von den Berechtigten vergünstigt Kurse der Volkshochschule, der Musikschule, des Jugendbildungswerkes genutzt und Leistungen der Museen, des Seniorenbüros und der Stadtbibliothek, aber auch der städtischen Bäder in Anspruch genommen und Kitas besucht werden. Zudem erschließe die WetzlarCard den Zugang zu der von der Stadt mit aus der Taufe gehobenen Kulturloge Lahn-Dill mit ihrem umfangreichen Leistungsangebot. Alleine 2013 seien rund 1.600 Karten für Kulturveranstaltungen durch die Kulturloge an Inhaber der WetzlarCard vermittelt worden. Für 2014 sei nach einer vorläufigen Bilanz der Einrichtung mit rund 2.000 Nutzern zu rechnen.

 

Die ganze Aufregung bricht bei der Union aber dann heraus, wenn sie auf die von der WetzlarCard geförderte Nutzung des ÖPNV, derzeit 2 Tageskarten pro Monat (Gegenwert 8,20 €/Erwachsene und Monat) zu sprechen kommt. Völlig unnötig sei es in den Augen der Christdemokraten Beförderungsleistungen zu unterstützen.  Die Betroffenen sollten doch einfach laufen, so das Weltbild des politischen Mitbewerbers. Doch wer sich die eigene Lebenswirklichkeit anschaut, der muss sich fragen lassen, wann er das letzte Mal zum Konzert, zum Volkshochschulkurs oder ins Hallenbad gelaufen ist?

 

„Solidarität mit den schwächeren in unserer Gesellschaft dokumentiert man nicht durch Ausgrenzung“, so Bürgermeister Manfred Wagner. „Daher bleibt die die WetzlarCard so lange ich in unserer Stadt Verantwortung trage erhalten.“

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